Wie funktioniert Meditation?
Meditation ist die Königsdisziplin der Entspannungstechniken. Denn es ist ganz und gar nicht einfach, seine Gedanken bei einer Meditationsübung still oder fokussiert zu halten.
Durch die Auseinandersetzung mit der Lehre vom Buddhismus habe ich das Prinzip der Meditation ein wenig besser verstehen und umsetzen können. Im folgenden Beitrag möchte ich teilen, wie Meditation im Buddhismus beschrieben und praktiziert wird, um das Konzept ein Stück weit verständlicher zu machen.
Buddhistische Mönche leben im Einklang mit der Natur und nach der Lehre von Buddha und wollen ein Vorbild darin sein, Altruismus und Empathie vorzuleben. Sie sagen: weniger ist mehr, wir sollten weniger reden oder langsamer gehen und somit weniger hetzen, vielleicht weniger essen, mehr Dankbarkeit praktizieren, weniger Besitz und damit weniger Sorgen um möglichen Besitz haben, mehr entspannen, weniger nachdenken und achtsam im Moment leben.
The monkeymind, also sprunghaftes Denken, Gedankenkreisen, ablenkende, rasende und wandernde Gedanken, Sorgen und übermäßiges Planen der Zukunft werden in der buddhistischen Lehre als unerwünscht angesehen und vor allem während der Meditationszeit vermieden.
Das Ziel ist es, den Geist, das Bewusstsein oder eben the monkeymind zu zentrieren und aktiv durch Meditationstechniken in Schach zu halten. Unser Geist ist ständig mit der Umgebung beschäftigt, dauernd wird versucht der Umgebung Sinn zu geben indem Reize verarbeitet werden.
Wir nehmen wahr, wir verarbeiten, wir reagieren – grundlegende Psychologie. Es tut also auch einmal gut, den Geist im Inneren ruhen zu lassen, den Fokus auf etwas zu richten, dass uns weder ablenkt noch in zu tiefe Gedankenschleifen bringt und uns für eine Zeit lang davon abhält, uns dauernd auf unserer Umgebung zu konzentrieren.
Das wird beispielsweise durch die Vorstellung einer pulsierenden Sonne, einer rotierenden gläsernen Kugel möglich, in der man wortwörtlich gedanklich versinken kann. Man sitzt während der Meditation aufrecht um nicht einzuschlafen, versucht jedoch entspannt genug zu sein, um in dieser Balance zwischen Wachsein und Schlafzustand zu bleiben, die Augen können geschlossen oder auf einen Punkt fokussiert sein. Das Ziel der Meditation ist nicht Schlaf sondern das Meditieren.
Es ist hilfreich, nicht aktiv nach dem Zustand der Meditation zu suchen sondern sich damit abzufinden, dass das Gehirn mit Meditation früher oder später in einen Zustand versetzt wird, der zu tiefer Entspannung und schließlich zu einem angenehmeren Zustand des Geistes führen kann. Es braucht dazu Übung.
Ich sehe immer wieder große Überschneidungen der buddhistischen Lehre bezogen auf Meditation und Achtsamkeit mit der klassischen Psychologie und den Modellen über unsere Gedanken und psychische Gesundheit.
Meditieren lässt die Psyche durchatmen, wie einmal im Zimmer durchfegen, Fenster auf, durchlüften. Alle Gedanken trudeln danach sowieso wieder ein, finden ihren Platz oder eben auch nicht, zischen weiter im Kopf herum, finden Ablenkung oder Ruhe.